Ein Relikt aus alter Zeit, über das schon der ,,Holzknechtseppl“ schlich. Die Steinbogenbrücke, oft auch als Römerbrücke bezeichnet, ist ein Überbrückungsbauwerk des Hauptweges, der einst von Riedlingsdorf nach Oberwart führte. Verkehrswege dieser Art sind zwar oft römischen Ursprungs, allerdings waren deren Brücken meist aus Holz. Gesichert ist, dass die Steinbogenbrücke bei der Josephinischen Landesaufnahme (1760-1780) bereits bestand und auch im Franziszeischen Kataster um 1820, als der Holzknechtseppl hier sein Unwesen trieb, dokumentiert ist.
Abbildung 1: Die Steinbogenbrücke bei der Josephinischen Landesaufnahme (1760 – 1780)
Die Brücke, als vermutlich ältestes Kulturbauwerk der Ortschaft, ist laut Gutachten des Bundesdenkmalamtes ein seltenes Zeugnis für die Technik- und Kulturgeschichte des Burgenlandes. Auch weil Steinbogenbrücken infolge der Modernisierung im Straßenverkehr nur mehr selten anzutreffen sind, verfügt sie über regionale bzw. überregionale Bedeutung. Sie stellt somit neben der kath. Kirche seit 2021 das zweite denkmalgeschützte Objekt der Gemeinde Riedlingsdorf dar.
Abbildung 2: Steinbogenbrücke in Richtung Osten fotografiert (Bildquelle: commons.wikimedia.org - Autor Stefan97 - Lizenz CC-BY-SA)
Die Brücke besteht aus Bruchsteinen, welche zu einem Rundbogen geformt und verfugt sind. Auch die als massiv geböschten Mauern ausgebildeten Auflager sind mit Bruchsteinen ausgeführt, wobei der verarbeitete Schiefer eventuell aus der Region um Hartberg stammt. Ursprünglich besaß sie auch ein ca. 50 cm hohes Brüstungsmauerwerk, welches jedoch durch moderne landwirtschaftliche Fahrzeuge zerstört wurde.
Abbildung 3: Steinbogenbrücke (Bildquelle: commons.wikimedia.org - Autor Stefan97 - Lizenz CC-BY-SA)
Gedicht von Bella Bodendorfer
Sprecher Hans H. Piff vulgo Kaipl Motz