Die Geschichte des Eisteiches und der Eishacker in
Riedlingsdorf
Die Pinka ist ein 94 Kilometer langer Nebenfluss der Raab,
der in der Katastralgemeinde Schaueregg in der Steiermark entspringt und
südlich der ungarischen Stadt Körmend in die Raab mündet. Die Pinka, deren Name
vermutlich einen vorslawischen Ursprung besitzt, hat auch mehrere Nebenflüsse
wie den Tauchenbach oder die Strem.
Abbildung 1: Eisteich in Riedlingsdorf
Der sogenannte Eisteich erhielt seinen Namen aufgrund der Tatsache, dass dem Teich in einer Zeit als es noch keine Kühlschränke gab, Natureis zur Kühlung der umliegenden Eiskeller entnommen wurde. Damit konnten bis in die späten Sommermonate Lebensmittel und Getränke kühl gehalten werden. Für die Eisgewinnung waren viele starke Männer, die sogenannten Eishacker, nötig. Sie schlugen dazu mit Hacken Löcher ins Eis, schnitten dann mit speziellen Eissägen quadratische Blöcke mit ca. 2 x 2 m heraus, die sie mit speziellen Eiszangen ans Ufer zogen. Als nach dem Ende des 2. Weltkrieges die Tanzunterhaltungen wieder begannen, gab es sogar eine eigene ,,Eishacker-Kapelle“, deren Mitglieder allesamt Eishacker waren. Als dann der elektrische Strom und in späterer Folge auch der Kühlschrank Einzug in Riedlingsdorf hielten, bedeutete dies in den späten 1950er-Jahren das Ende des Eisabbaues. Ab Anfang der 1960er-Jahre war dann der Eisteich im Winter ein beliebter Treffpunkt für die Riedlingsdorfer Kinder und Jugendlichen, um Eis zu laufen. Mit der Eröffnung der Kunsteisbahn Ende der 1980er-Jahre in Pinkafeld, verlor der Eisteich wiederum an Bedeutung, ehe er nun in unseren Tagen als Naherholungsgebiet wiederentdeckt wird.
Gedicht von Bella Bodendorfer
Sprecher Hans H. Piff vulgo Kaipl Motz